ETAPPE 01 - FASNACHTSTOURENLAGER - OBERGOMS
VON BRUCHHARST BIS PULVERSCHNEE
Das JO-Fasnachtstourenlager vom 1. bis 6. Februar hätte rosiger beginnen können: Zuerst machten Bruchharst und Wind der Gruppe zu schaffen. Doch die Geduld zahlte sich aus und das Goms zeigte sich gegen Lagerende von seiner schönsten und pulvrigsten Seite.
Lea Kolly
Am Montag Morgen machte sich eine muntere Truppe mit dem Zug auf den Weg nach Obergesteln. Nach beinahe vergessenen Skis und einem kurzen Spurt des letzten Teilnehmers am Bahnhof schafften es alle heil ins Obergoms. Nach dem Verstauen des Gepäcks ging's am Nachmittag in den Schnee, um nach vergrabenen LVS zu suchen und Lawinensuchszenarien durchzuspielen. Beim Üben der Spitzkehre liess sich schon eine leise Vorahnung bilden, was die Schneeverhältnisse am kommenden Tag bringen würden: Bruchharst vom Feinsten – Powder weit gefehlt!
Sicht bis ins südamerikanische Hochgebirge
Trotzdem wurden am Dienstag motiviert die Skis angefellt oder das Snowboard aufgebunden. Nach dem ersten Aufstieg der Woche waren skitechnisch wohl auch die Didier Cuches unter uns gefordert. Es galt, alle möglichen Abfahrtstechniken auszuprobieren. Geübte Adleraugen konnten Wasserskifahrer, Stemmbögler, Zeitlupenfahrer oder schlicht und einfach Bruchharst-Kamikazen beobachten. Die Verhältnisse konnten also eigentlich nur noch besser werden. Am Mittwoch mussten wir die Tour aber tatsächlich abbrechen. Keine Frage: Der Grund waren die zu starke Sonne im Gesicht und die Aussicht, welche bis ins südamerikanische Hochgebirge reichte. Darum blieb uns das Alternativprogramm – Werwölfeln bis zum Umfallen.
Sanfter Wind am Stotzigen Firsten
Am Donnerstag machten wir uns auf den Weg nach Realp. Richtung Stotzigen Firsten blies uns dann ein sanfter Wind um die Ohren. Auf der Abfahrt wurden wir mit Schnee belohnt, welcher uns ansatzweise wieder in Erinnerung rief, wie sich Pulverschnee anfühlen könnte. Die ersten Powder-Herzen schlugen höher, und wir konnten uns bereits etwas auf die kommenden zwei Skitourentage vorbereiten.
Der Schnee liess nicht mehr länger auf sich warten, sodass wir am Freitag im tief verschneiten Obergesteln loslaufen konnten. Mit frischem Schnee unter den Füssen liefen wir den altbekannten Weg Richtung Galmihornhütte – mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass die Sicht nicht nur bis zur eigenen Nasenspitze reichte, sondern bis hin zur Sonne und der verschneiten Berglandschaft. Oben angekommen, wurde heiss diskutiert und verhandelt, wer als erstes seine Spuren im Pulverschnee ziehen darf. Nach einem eher gemütlichen ersten Teil der Abfahrt durch unbefahrene Hänge – der viele Schnee mit Bremsfunktion lässt grüssen – erwartete uns eine traumhafte Waldabfahrt. Nach einem solch tollen Skitag fehlte nur noch das Kafi an der Sonne.
Was hinter dem Kafi steckt
Am letzten Tag warteten erneut perfekte Schnee- und Wetterverhältnisse auf uns. Nach dem Aufstieg Richtung Oberwalderblase konnte sich wiederum jeder und jede auf eine wunderbare Pulverschneeabfahrt freuen. Es war derart lohnenswert, dass viele nochmals die Skis anfellten, um eine zweite Abfahrt zu geniessen. Man munkelt, dass beim Zweit-Aufstieg zum ersten Mal nicht der Bergführer seine Gruppe zum Schwitzen brachte, sondern zwei sportliche Studentinnen Julian das Laufen lehrten.
Nach einer unübertrefflichen letzten Tour wartete das letzte Café Baileys auf die Gruppe. Seit diesem Samstag wissen in der Theorie nun auch die Jüngsten unter uns, was sich hinter diesem mysteriösen Getränk verbirgt.
Müde, aber glücklich nach einer tollen Tourenwoche machten sich alle auf den Heimweg.
Ein grosses Dankeschön an die Tourenleiter Aline, Martin und Ralph, an das Küchenteam Aurelia